Seine «MERZ-Kunst» entsteht aus expressionistisch beeinflusster Collage-Technik. Sie arbeitet mit zusammengesetzten Fundstücken, wie Zeitungsausschnitten, Reklame und anderen Abfällen, die er auf der Strasse aufliest. Zwei Semester studiert er Architektur in Hannover. Auch wenn der Künstler heute als Vertreter des Dadaismus gilt, wird er, wegen seines mangelnden Willens, sich politisch festzulegen, von verschiedenen Dada-Künstlergruppen abgelehnt und sogar kritisiert. Nichtsdestotrotz hat er regen Kontakt mit den Dadaisten Hans Arp, Hannah Höch, Raoul Hausmann und Tristan Tzara. Anfang der 20er Jahre verfasst der auch lyrisch und schriftstellerisch tätige Schwitters sein berühmtes Gedicht An Anna Blume. 1923 arbeitet er an seinem ersten «MERZ-Bau», woran er ca. 13 Jahre baut. Dieser wird später während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im selben Jahr arbeitet er als Werbe- und Gebrauchsgrafiker, unter anderem für die Stadt Hannover und den Schreibwarenhersteller Pelikan. 1928 wird Schwitters Mitglied beim Deutschen Werkbund.
In den 30er Jahren wird er als «entarteter» Künstler diffamiert und verlässt 1937 Deutschland, um nach Norwegen zu emigrieren. Dort hatte er zuvor bereits einige Sommermonate verbracht. In Lysaker entsteht ein weiterer «MERZ-Bau», welcher 1951 zerstört wird. 1940 verlässt er Norwegen, um nach England zu fliehen. Dort wird er in verschiedenen Lagern interniert und richtet sich auf der Isle of Man ein Atelier ein. Schwitters wird Mitglied des Bundes der Freien Deutschen Künstler in Grossbritannien. 1945 beginnt er seinen letzten «MERZ-Bau» zu bauen, doch verstirbt er vor Beendigung des Werkes. Postum werden seine Werke auf der documenta I, II und III gezeigt.