Anfangs arbeitete Masüger installativ und zeichnerisch, zuweilen mit Text, gelegentlich auch mit Video. Nebst der Beziehung zwischen Mensch und Natur spielen Grössenverhältnisse eine wichtige Rolle, die auch im bald vorrangig installativ-skulpturalen Schaffen bedeutsam sind. Ihre genuin plastische Sprache entwickelte Masüger um 2010, als zunehmend Fragmente von Körperteilen Einzug in ihre Objekte fanden. Bei einer Ausstellung für die Guerilla Galerie in St. Gallen 2011 waren es noch Gipsgüsse von befüllten Gummihandschuhen, doch bald ging Masüger dazu über, ihren eigenen Körper als Modell zu nutzen. Vor allem Hände oder Teile des Kopfes verbinden sich in ihrer Arbeit seither immer wieder mit Materialwucherungen aus Epoxy, Zinn oder Gummi zu surrealistisch fantastischen, teils apokalyptisch und latent morbid anmutenden Objekten, welche die Künstlerin selbst herstellt. Stets in Schwarz oder Weiss gehalten, transportieren sie den Eindruck der Vergänglichkeit ebenso wie das körpereigene Empfindungs- und Erinnerungsvermögen. Gekonnt verbindet sie in ihren Objekten auf manchmal verstörende Weise beide Aspekte und schafft eindringliche Sinnbilder für körperliche Erinnerung und Vergänglichkeit. Zudem baute Masüger schon mehrfach sich stark verjüngende Tunnel-Konstruktionen – weiss und ausgekleidet wie Tropfsteinhöhlen etwa in Zug 2014 oder wie aktuell im Kunstmuseum Solothurn und ihre Dauerinstallation Inn Reverse im Muzeum Susch. Durch dieses «perspektivische Bauen» entsteht ein Spiel mit den Dimensionen und ein dreidimensionaler Illusionsraum.
Abrufbar auf der Website der Mobiliar
https://kunst.mobiliar.ch/sara-masuger