MIRIAM CAHN

Miriam Cahn

Geprägt durch den Feminismus der 60er und 70er Jahre, setzt sich Miriam Cahn in ihrer künstlerischen Praxis mit der Materialität des Körpers auseinander. Ihre Werke sind eindringlich und vielschichtig zugleich. Sie untersuchen die verschiedenen Bedeutungen, die mit unserer Körperlichkeit verbunden sind, von Ablehnung, Verletzlichkeit und Scham. Cahn behandelt figurative Themen mit einer abstrakten Sensibilität und verwendet einfache Objekte und Motive, um über komplexe soziopolitische Themen zu sprechen. Obwohl sie in einer abgelegenen Alpenregion in der Schweiz lebt und arbeitet, ist Cahns Arbeit sehr stark mit dem aktuellen Zeitgeschehen verbunden.

Die Entwicklung von Cahns Praxis stützt sich stark auf ihr physisches Selbst, das die Methoden und den Einsatz von Medien bestimmt. Cahns großformatige Kohlezeichnungen der späten 1970er und 1980er Jahre entstanden durch direkte Arbeit auf dem Boden, oft ohne künstlerische Hilfsmittel, und umgingen jede vermittelnde Distanz zwischen Technik und Gegenstand. Spuren dieses Prozesses, einschließlich Fingerabdrücke und andere Markierungen, sind oft in ihren Werken sichtbar und verbinden das resultierende Bild mit der performativen Geste.

In den 1990er Jahren wandte sich Cahn der Ölmalerei zu und führte die Farbe in ihr visuelles Vokabular ein, als sie die Wirksamkeit der Bilder in den Massenmedien und der Werbung beobachtete. Über die Logik ihrer Einbeziehung von Farbe sagte Cahn: „Die ersten Ölbilder waren natürlich elementar in ihrer Aussage, einfach nur mit drei Farben. Für mich war die Farbe immer eine Komplikation. Und weil ich zunächst ganz direkt und körperlich arbeiten wollte, habe ich die Farben bewusst weggelassen, um sie nicht durch einen Zwischenschritt zu verlangsamen.

Auszug aus dem Frieze-Artikel BY JÖRG SCHELLER

https://www.frieze.com/article/miriam-cahn

Ausgewählte Arbeiten

Reinhard Pods, Ohne Titel (will), 1981, Oil on canvas, 200 x 220.3 cm

Miriam Cahn
Weinende nach Picasso

2002
Öl auf Leinwand
18,7 x 23,3 cm

Reinhard Pods, Ohne Titel (will), 1981, Oil on canvas, 200 x 220.3 cm

Miriam Cahn
Ergeben

2004
Öl auf Leinwand
180 x 104 cm

Ausstellungen

Sara Masüger Untitled, 2021, Acrystal, tin, 15cm x 40cm x 19cm, Unique

4. November – 23. Dezember 2021

(un)familiar

Die Ausstellung zeigt Werke verschiedener Künstlergenerationen, angefangen bei Louise Bourgeois, Carol Rama und Eva Aeppli bis hin zu Sara Masüger, Miriam Cahn und Loredana Sperini. Sie alle versuchen, zwischen unseren Sinnen und unserem Körper wieder eine Verbindung herzustellen.

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