2. November 2017 – 22. Januar 2018

Jonathan Wateridge

Swimmer

Die Werke des 1972 in Zambia geborenen und in Großbritannien ausgebildeten Künstlers Jonathan Wateridge sind äußert komplex, trotz oder gerade wegen ihrer auf den ersten Blick einfach erscheinenden Form.

Es sind realistische Bilder, die viel mehr sind als Abbilder von bestimmten Szenen.In ihrer Komplexität ähneln Wateridges Werke jenen der Renaissance und des Barock. Hier wie dort gibt es einen äußeren Rahmen, der dem Betrachter einen einfachen Gehalt suggeriert und hier wie dort gibt es ein „Mehr“ an Wissen, Botschaften und Rätseln, die es zu entschlüsseln gilt. Wateridges Kunst ist in hohem Maße kontextuell. Sie verbinden die Herkunft des weißen Künstlers aus einem schwarzafrikanischen Land mit seinen Erfahrungen von Normalität und Fremdheit, von Exklusivität und Gefahr, von Offenheit und Selbstkritik.

Auch bildnerisch bewegt sich Wateridge, der lange Jahre bevor er Maler wurde Filme und Fotografien machte, zwischen gegenstandreferierenden Partien und allein der Malerei gehorchenden Gemäldepartien.
Die Stimmung der Gemälde, die der Künstler immer in Serien fertigt, trägt dem heutigen Leben Rechnung: zwischen Medialität und Individualismus, zwischen privater Normalität und globalen Gefahren.

Der Titel „Swimmer“ bezieht sich einerseits auf eine Kurzgeschichte von  John Cheever aus dem Jahr 1964 und dessen Verfilmung mit Burt Lancaster aus dem Jahr 1968 und andererseits auf Motive privater Erinnerungen des Künstlers. Fiktion und private Erinnerungen verweisen thematisch auf sozialpolitische Aspekte, die in der gegenwärtigen globalen Flüchtlingssituation besondere Relevanz erhalten.

Die Ausstellung zeigt grossformatige Gemälde aus der Serie “Swimmer“ von 2016/17 (bis zu 165 x 250 cm) und „Studies“ der 24-teiligen Serie „Enclave“ von 2015 (in den Formaten 60 x 45 cm).
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Englischer und Deutscher Sprache.

Galerie

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