abstrakt
29. Oktober – 2. Dezember 2013
Über die Ausstellung

„abstrakt“ – eine Ausstellung so zu betiteln, grenzt in seiner vermeintlichen Einfallslosigkeit schon fast an Provokation – lässt sich doch etwa jedes zweite Kunstwerk in der Moderne unter dem Titel subsumieren.
Vor genau 100 Jahren schuf Kasimir Malewitsch das Schwarze Quadrat, das er anfänglich auf einen Bühnenvorhang malte. Offensichtlich zeitgleich entstand auch Wassily Kandinskys Aquarell „Ohne Titel“, das von ihm wohl aus Gründen des künstlerischen Wettbewerbs auf 1910 vordatiert wurde. Bereits in diesen beiden Bildern differenziert sich die innerhalb der Abstraktion bis heute geltende Unterscheidung in „abstrakt-abstrahierende“ versus „abstrakt-gegenstandslose“, eine Differenzierung, die auch in unserer Ausstellung eine Rolle spielt. „Abstrakt-abstrahierende“ Kunstwerke denken die Komposition noch vom Gegenstand, der dann entsprechend abstrahiert wird. Das „Abstrakt-gegenstandslose“ erobert sich, wie exemplarisch das Schwarze Quadrat, einen autonomen Bildraum, der unabhängig von jeglichem Gegenstandsbezug seinen eigenen Gesetzen unterliegt.