16. Februar – 16. März 2012
Hans Uhlmann
Ingenieur der plastischen Form
Die Galerie Haas Zürich zeigt Skulpturen und Zeichnungen des deutschen Klassikers abstrakter Skulptur, Hans Uhlmann.
1900 in Berlin geboren und 1975 dort gestorben, hat Uhlmann wie kaum ein zweiter Bildhauer die abstrakte Metallplastik der deutschen Nachkriegszeit bestimmt. Sein Studium des Ingenieurwesens ließ ihn von Anfang an einen bestimmten Stil verfolgen, der sich intensiv mit dem Thema „Bewegung im Raum“ und mit dem Phänomen des „Energieaustausches“ oder „unterschiedlicher Aggregatzustände von Raum und Form“ auseinandersetzte. Er war zunächst als Ingenieur in der Industrie tätig, fertigte aber bereits in den 30er Jahren Stahlskulpturen, die sich dem Phänomen der Struktur widmen. Freilich, dies alles noch gebunden an die menschliche Gestalt. In den 40er Jahren begann er, sich sukzessive von der anthropomorphen Figur zu lösen, um dann in den 50er Jahren abstrakte, oder besser „konstruktive Zeichen im Raum“ zu entwerfen. Neben seinen Skulpturen, fanden Uhlmanns Arbeiten auf Papier stetig wachsende Beachtung und wurden mit zahlreichen Preisen und Ausstellungen geehrt.
Besonders in seinen Zeichnungen der 60er Jahre erweist sich der Künstler als Meister der Gesten, die in dunkler Kreide die unterschiedlichsten Energien im Raum visualisieren. Runde, spitze und nervös vibrierende Formen finden hier eine adäquate Sprache, um jene „oszillographischen Bilder“ zu kreieren, die sowohl dem bildhauerischen Gedanken als auch der Kunstströmung der Zeit, dem Informel, huldigen. Das „Skripturale“, was Uhlmanns späte Zeichnungen so besonders macht, steht im großen Gegensatz zu den Möglichkeiten seiner Skulpturen und war ihm deshalb auch ungemein wichtig. Seine Arbeiten auf Papier sind als unabhängige Zeichnungen jenseits der Bildhauerzeichnungen zu verstehen, deren bildhafter Charakter für sich spricht.
Wie kaum ein anderer Künstler hat Uhlmann Kunst am Bau und an öffentlichen Plätzen geschaffen, von denen besonders die Skulptur auf dem Dach der Philharmonie in Berlin und jene vor der Oper in Berlin zu erwähnen sind.
Mit seinen Werken war der Bildhauer auf 3 documenta Ausstellungen vertreten. Er lehrte von 1950 bis 1968 als Professor an der Hochschule der bildenden Künste in Berlin. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog