CAROL RAMA

Carol Rama

1918 Turin – 2015 Turin

Carol Rama, geboren als Olga Carola Rama, ist die jüngste Tochter eines wohlhabenden Reifenfabrikanten. Sie ist eine autodidaktische Künstlerin, die sich mit den Themen der Sexualität, leibliche Formen und psychische Krankheiten auseinandersetzt. Ihre Kunst versteht Rama als Mittel zur Heilung. 

Die Künstlerin ist bereits mit 15 Jahren, als ihre Mutter in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wird, die Fabrik ihres Vaters Konkurs geht und dieser Selbstmord begeht, auf sich allein gestellt. Die erste Ausstellung ihrer provokativ bis explizite Kunst findet 1945 in der Galerie Faber in Turin statt und wird von der Polizei wegen anzüglicher Darstellungen geschlossen. 

 In den 50er Jahren beginnt sie mit verschiedenen Werkstoffen wie, Spritzen, Autoreifen und anderen mechanischen Teilen, zu experimentieren und erarbeitet sich einen eigenen abstrakten Collage-Stil. Erst Ende der 70er Jahre erhält sie internationale Aufmerksamkeit durch ihre Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen. In dieser Zeit trifft sie Künstler wie Man Ray und Andy Warhol.  

 Ab den 90er Jahren beschäftigt sie sich mit den verschiedenen Techniken der Radierung. 1998 wird eine Retrospektive ihrer Kunst in Amsterdam ausgestellt. 2003 wird ihr Lebenswerk an der Biennale in Venedig mit dem Golden Löwen ausgezeichnet. Ihre Werke befinden sich heute in den wichtigsten Museen der Welt, so auch im MoMa in New York und im Stedelijk Museum in Amsterdam. 

Ausgewählte Arbeiten

Reinhard Pods, Ohne Titel (will), 1981, Oil on canvas, 200 x 220.3 cm

Carol Rama
Senza titolo

1949-50
Öl auf Papier
70 x 50 cm

Reinhard Pods, Ohne Titel (will), 1981, Oil on canvas, 200 x 220.3 cm

Carol Rama
Luogo e segni

1976
Mischtechnik und Collage mit Reifen auf grober Leinwand
131 x 200,5 cm

Ausstellungen

Sara Masüger Untitled, 2021, Acrystal, tin, 15cm x 40cm x 19cm, Unique

4. November – 23. Dezember 2021

(un)familiar

Die Ausstellung zeigt Werke verschiedener Künstlergenerationen, angefangen bei Louise Bourgeois, Carol Rama und Eva Aeppli bis hin zu Sara Masüger, Miriam Cahn und Loredana Sperini. Sie alle versuchen, zwischen unseren Sinnen und unserem Körper wieder eine Verbindung herzustellen.

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Carol Rama, Luogo e segni, 1976

26. Oktober – 25. November 2016

Carol Rama

Arbeiten aus den 50er, 60er und 70er Jahren

Carol Rama gehört zu jenen starken Künstlerinnen, die bis ins hohe Alter oder gerade erst dann, in ihrer Einzigartigkeit erkannt und entdeckt wurden. Ähnlich Louise Bourgeois, erhielt die Künstlerin erst sehr spät im Leben verdiente Auszeichnungen und grosse Museumsausstellungen.

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Katalog

Auszug

„Mit ihren Darstellungen gab sich Rama als Voyeurin, als Freidenkerin, als Feministin. Wenn es um die Entscheidung ging, ob rationale Sachlichkeit oder triebgesteuerte Emotionalität, folgte die Künstlerin der zweiten, bei glasklarem Verstand allerdings. Sie liebte die Provokation, das Schockieren, gerade wenn es um gesellschaftliche Normen und Moral ging.“

Erika Schlessinger-Költzsch