Von 1957-1961 besucht Raetz das staatliche Lehrerseminar und unterrichtet anschliessend zwei Jahre lang als Primarlehrer. Ab 1963 gibt er den Lehrerberuf auf, wird freischaffender Künstler. Bis 1969 lebt er in Bern und kreiert Kunst, die Einflüsse der Pop und Op Art aufweisen. Danach lebt und arbeitet er für vier Jahre in Amsterdam und drei Jahre, bis 1976 im Tessin. 1968 und 1972 werden Werke von ihm an der documenta IV und V ausgestellt. In diesen und den darauffolgenden Jahren entsteht eine Vielzahl an Zeichnungen und Aquarellen. 1977 kehrt er mit seiner Familie nach Bern zurück, doch verlässt er die Schweiz 1981 wieder, um für zwei Jahre mit einem DAAD-Stipendium in Berlin zu leben. Zu dieser Zeit beschäftigt er sich vermehrt mit plastischen Problemstellungen. 2004 erhält der Künstler den Gerhard-Altenbourg-Preis und 2006 den Prix Meret Oppenheim.
Mit Hilfe verschiedener Materialien und Medien beleuchtet Markus Raetz unterschiedliche Facetten der Wahrnehmung. Besonders wichtig ist ihm die Rezeption des Werkes, das der Betrachter oft nur durch eigene Bewegung erschliessen kann. Hier kann als besonderes Beispiel die Arbeit «OUI» und «NON» genannt werden, welche je nach Blickwinkel des Betrachters Positives oder Negatives signalisiert.