16. Januar – 28. Februar 2014

Jakob Mattner

Land

Jakob Mattner, der 1946 in Lübeck geboren wurde, lebt und arbeitet in Berlin. Sein Interesse gilt den Phänomenen Licht und Dunkel. Indes versteht er diese polaren Gegensätze weniger als Tag und Nacht, sondern als Wandlungen des Lichts zwischen Finsternis und Helligkeit, zwischen Geahntem und Sichtbarem. Dafür bedient er sich der Farben Schwarz und Weiss.

In der Ausstellung „Land“ geht es vornehmlich um solche oben erwähnten Transformation und Spiegelungen in „Landschaften aller Art“,  in Mikro- und Makrokosmen. Der Künstler selbst spricht von ihnen als „Echoräumen“.  Echo oder Nachhall bedeutet Reflexion einer Schallwelle oder Bewegung und Gegenbewegung. Dementsprechend erinnert die Anschaulichkeit von Mattners  Farbauftrag an Ebbe und Flut. Denn der Künstler lässt tatsächlich zunächst weiße Acrylfarbe auf schwarze Bildträger fluten, bevor er in einem zweiten Vorgang einen Teil davon wieder aufnimmt, quasi verebben lässt. Dieser Vorgang kann sich mehrmals wiederholen, bevor er ein Werk als vollendet ansieht. Da dem Betrachter jeglicher Größenmaßstab fehlt, liefern uns die Darstellungen ganz unterschiedliche Dimensionen. Sie reichen vom Blick über kosmische Weiten entlang der fließenden Konturen einer Wüsten- oder Eislandschaft  – sei sie irdisch oder extraterrestrisch – bis zu Sandverwaschungen am Havelufer, durch die wir wirklich wandern könnten, oder Blicke durch ein Mikroskop. Doch nicht nur den Größenmaßstab auch die Zeitdimension lässt der Künstler offen.  Von einem Wimpernaufschlag bis zu unendlich zerdehnten Augenblicken, in denen ganze Jahrhunderte oder Jahrtausende sich verdichten, sind Empfindungen möglich und gewollt. Alles ist richtig und alles ist vage. Und nur eines ist sicher: die Werke zeigen uns Horizonte und zeugen von gefasster Zeit, sie verkörpern Mattners Imaginationen von „Land“.

Gerade die neuen Arbeiten von Jakob Mattner umgibt eine einzigartige Magie. Sie erscheinen wie  Träume über die Lebenszeit hinaus gesammelt und in einem Mal ausgeschüttet …Spuren des Lebens schenken die Bilder, Nachbilder, die nichts nachahmen und doch so wahrhaftig scheinen als wären sie photographisch…“, schreibt Hubertus von Amelunxen in seinem Aufsatz im Katalog zur Ausstellung. Mattners Bilder sind all dies und zugleich pure Fiktion und reine Malerei.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Hubertus von Amelunxen.

Künstler ausgestellt: